Wenn du heute nach der „Mosstowie Destillerie“ suchst, wirst du keine Gebäude finden. Mosstowie war nämlich eine „Distillery within a Distillery“.
In den 1960er Jahren wollte der Konzern Hiram Walker verschiedene Whisky-Stile produzieren, ohne neue Brennereien bauen zu müssen. In der bekannten Destille Miltonduff installierte man daher 1964 zwei ganz besondere Brennblasen: die sogenannten Lomond Stills.
Das Experiment hielt nicht ewig. Die Reinigung der Platten in den Lomond Stills war extrem aufwendig und mühsam. 1981 wurden sie bei Miltonduff wieder abgebaut und durch klassische Pot Stills ersetzt. Damit war Mosstowie Geschichte. Jede Flasche, die heute noch existiert, stammt aus der Zeit zwischen 1964 und 1981.
Meiner Meinung nach sind Mosstowie Abfüllungen ein Juwel für Geniesser und Sammler. Und ich konnte mir ein Exemplar sichern.
Er steht für technologische Innovation der 60er/70er Jahre und ist mit nur 185 Flaschen ein echtes Sammlerstück.
Dieser Mosstowie ist kein „Mainstream-Whisky“. Er ist etwas für Entdecker, die die technisch-experimentelle Seite Schottlands schätzen. Er schmeckt oft grasig, floral und mit der Zeit im Glas fast schon wachsartig-süß – ein Profil, das man bei modernen Whiskys kaum noch findet.
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